Buchbesprechungen

Sonderschrift 7: Auslandspost in der AM-POST Zeit
– Wiederzulassung, Bedingungen, Hemmnisse, Destinationen
(Peter Zielinski, Norbert Barth, Karl-Rudolf Winkler)

In ihrer losen Reihe von Sonderschriften über spezielle Themen des Sammelgebiets AM POST präsentieren die Autoren erstmals eine umfassende, zugleich aber kompakte Darstellung des reizvollen Aspektes der Wiederzulassung der Auslandspost in der britischen und der amerikanischen Besatzungszone nach dem 2. Weltkrieg. Aus-gehend von der vollständigen Isolation Deutschlands gegenüber dem Ausland verfolgen sie die Planungen der Alliierten, Deutschland nach und nach wieder Zugang zur Völkergemeinschaft zu gewähren. Beschrieben wird zunächst das schmale Spektrum der schon vor der allgemeinen Zulassung von Post ins Ausland am 1.4.1946 möglichen Post ins Ausland (z.B. Kriegsgefangenenpost, Post über und an das Internationale Rote Kreuz, Kontakte zum Rundfunk der Alliierten usw.). Außer zahlreichen Abbildungen u.a. von Kriegsgefangenenpost in zahlreiche Länder sollen auch Abbildun-gen aus Archivquellen die textliche Darstellung abrunden.
Die Bedingungen des ab dem 1.4.1946 allgemein zugelassenen Auslandspostver-kehrs werden in allen wesentlichen Teilaspekten abgehandelt. Neben den Formal-vorschriften für die Kontaktaufnahme mit der Welt werden auch die praktischen Be-schränkungen durch Maßnahmen der Zensur in Wort und Bild abgehandelt. Dazu gehören auch die Aspekte der Grundlagen der Postgebühren nebst ihrer konkreten Prüfung auf Postkarten und Briefen durch die Post und die Erhebung von Nachge-bühren im Ausland. Auch über den organisatorischen Aufbau des Auslandspostver-kehrs (z.B. Leitwege) findet der Leser einiges. In einem Länderteil von A – Z werden Belege mit teils sehr seltenen Destinationen gezeigt und beschrieben, so dass auch viele teils länderspezifische Besonderheiten zu sehen sind. Die Sonderschrift schließt mit einem Kapitel über Nachläufer und einigen ungewöhnlichen Besonder-heiten, auch hier alles anhand von Bildbeispielen näher erläutert.

Eigenverlag 2022, Format: 14,7 x 21 cm, Paperback, 158 Seiten durchgehend farbig bebildert, Preis: 17,50 € zuzügl. Versandkosten (Arge-Mitglieder erhalten einen Vor-zugspreis). Bezug über die Arge AM POST unter www.arge-am-post.de/ unter Literatur oder über Klaus-Dieter Kraft, Schubertstraße 17, 40724 Hilden oder unter kraft@arge-am-post.de

AM POST 1945/1946 – Marken, Besonderheiten, Verwendungen – Handbuch und Katalog
Andreas Wehner, Karl-Rudolf Winkler, Kevin Reese, Wilhelm Schmidt und Klaus-Dieter Kraft

Das Buch hat 380 Seiten und ist durchgehend farbig bebildert. Es präsentiert alles, was zu diesem beliebten Sammelgebiet wissenswert ist. Auf 84 Seiten werden einleitend die Marken der drei Drucke (amerikanisch, englisch und deutsch) in allen Facetten ausführlich mit allen bekannten Besonderheiten einschließlich der wesentlichen Plattenfehler systematisch dargestellt und mit zahlreichen Abbildungen illustriert. Den Ganzsachen sind 15 Seiten gewidmet; kurz werden auch die vorkommenden Lochungen und die Lokalausgaben von Ellingen, Hamburg, Kiel und Unna abgehandelt (16 Seiten). Es folgt ein Kapitel zu Verkauf und Verwendung der AM-Post-Marken in verschiedenen Bezirken einschließlich Berlin, Südharzgebiet und SBZ, aber z.B. auch im Kleinwalsertal, und die Mischfrankaturen mit Marken anderer Besatzungszonen, sowie der Verwendungsdauer der Marken (22 Seiten). Mit der Freimachung von Postsendungen befassen sich unter umfangreich bebilderter Darstellung der vorkommenden Stempelformen 25 Druckseiten. Einen Schwerpunkt bildet die Befassung mit den einzelnen Postdiensten, systematisch aufbereitet mit den Daten der Wiederzulassung der einzelnen Dienste – auch hier reichhaltig bebildert auf insgesamt 96 Seiten -. Dabei werden erstmals in der spezifischen Fachliteratur des Gebietes der Paketdienst und der Wertbriefdienst umfassend und tiefschürfend dargestellt.

Alle genannten Kapitel enthalten außer Text und Bildern zahlreiche Tabellen mit Posttarifen und Bewertungen (auch Marken lose oder auf Beleg). Alle Preise sind als Marktpreise zu verstehen, die u.a. auf der über zehnjährigen Beobachtung des gesamten deutschen Auktionsmarktes durch die Arge, aber auch des Geschehens auf Internetplattformen beruhen.

Für Portostufensammler schließt sich eine tabellarische Auflistung der bislang bekannt gewordenen Einzel- und Mehrfachfrankaturen aller 35 Marken der drei Ausgaben in allen Varianten an. Dem folgen ebenso umfassende Tabellen, die nach den vorkommenden Sendungsformen und Posttarifen geordnet sind. Die damit ausgefüllten insgesamt 42 Seiten werden durch viele aussagekräftige Beispielsabbildungen aufgelockert.

Das Zensurwesen nimmt insgesamt 10 Druckseiten ein; dieser Darstellung folgen weitere kleinere Kapitel mit Besonderheiten rund um die Postbelege der damaligen Zeit (11 Seiten, u.a. nordbayerische Zulassungsvermerke, Grenzgängerpost, alliierte Dienstpost). Auch unzulässige Freimachungen (4 Seiten), die Braunschweiger Geschenkbücher (2 Seiten) und die Verwendung als fiskalische Marken (2 Seiten) wurden bearbeitet. Ein wichtiges Kapitel widmet sich auf rund 7 Seiten den Fälschungen, bevor das Buch seine inhaltliche Darstellung mit einem Blick auch auf die Besatzungsausgaben der Alliierten in Italien, Frankreich und Österreich schließt (6 Seiten).

Das Buch, das sich auf die aktuellsten Forschungsergebnisse stützt, führt den Leser mit einem umfangreichen und detaillierten Inhaltsverzeichnis und einem ebenso eingehenden Stichwortverzeichnis rasch zum Gegenstand seines Interesses.

Wehner, Andreas/Winkler, Karl-Rudolf/Reese, Kevin/Schmidt, Wilhelm/Kraft, Klaus-Dieter: AM POST 1945/1946 – Marken, Besonderheiten, Verwendungen – Handbuch und Katalog, Eigenverlag 2022; 380 Seiten, durchgehend farblich bebildert, Hardcover (242 x 175 mm),

Preis: Mitglieder: 36,50 (Nichtmitglieder: 49,00 €) zuzügl. 5,20 € Versandkosten (Inland). Zu bestellen bei Andreas Wehner, 07926 Gefell, Göttengrün 8 oder über ampost-handbuch2022@web.de.

In der DBZ 34-22 ist ebenafalls eine Buchbesprechung erschienen.

AM POST: Deutscher Druck – 6 Pfennig (Handbuch und Katalog)
Karl Monheim, Wolfram Paulik (2020)

Auszug aus philatelie 1/21 Seite 54, Autor Thomas Berndt

Sonderschrift 6: Ortswerbestempel in der AM POST-Zeit bis zum 31.10.1946
Karl-Heinz Hollmann und Wolfgang Renz (2020):

In der Reihe der thematischen Sonderschriften der Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V. wird nunmehr Band 6 vorgelegt, der an Band 5 (Anlass- und Gedenkblätter usw. von Beier(†)/Smektala) anschließt. Das 1999 von Kurt Rüffer (†) begründete Werk befasst sich über den Titel hinaus nicht nur mit den Ortswerbestempeln der Bizone in der AM-POST-Zeit, sondern auch mit den Sonderstempeln und den Serienstempeln mit Werbefahne. In ihr werden zum ersten Mal – soweit das möglich war – die Stempel in Farbe abgebildet. Auf Preisangaben wird bewusst verzichtet, weil es dafür im Markt keine verlässlichen Grundlagen gibt.
Den drei Rubriken sind jeweils eigene Vorworte vorangestellt.
Im ersten Teil (S. 2 – 57) werden alle bis heute bekannt gewordenen Ortswerbestempel in alphabetischer Reihenfolge ausführlich mit Bild und ihrem Text vorgestellt. Hinweise zu den aktuell bekannten Einsatzzeiten werden durch Verweise auf die Angaben im Bochmann-Katalog („Deutsche Gelegenheitsstempel“) ergänzt. Außerdem findet der Leser ggf. Angaben dazu, was nach dem Krieg aus Ortswerbestempeln entfernt wurde, so dass ein Vergleich mit Vorkriegsabschlägen möglich ist. Zahlreiche Abbildungen von Belegen bis hin zu einigen Raritäten, darunter solche aus dem Kleinwalsertal und – in zulässiger Verwendung – aus der SBZ lockern die Schrift auf.
Im zweiten Teil (S. 58 – 67) geht es, sortiert in der Reihenfolge ihres Erscheinungsdatums um die Sonderstempel der Bizone, wobei auch eine Darstellung des gefährlichen Falschstempels „Hannover – Niedersachsenschau“ nicht fehlt. Auch hier finden sich aussagekräftige Bilder von Belegen.
Der dritte Teil (S. 68 – 100) befasst sich mit den Serienstempeln mit Werbefahne, bei denen als Sortierkriterium der Werbetext in alphabetischer Abfolge gewählt wurde. Für alle Stempel wird auch die Nummer im Bochmann-Katalog angegeben, der dadurch eine Ergänzung erfährt. Erstmals finden sich hier auch die bislang bekannt gewordenen Kopfsteher und eine völlig neue Typisierung unterschiedlicher Formen gleicher Stempel. Bildbeispiele sind auch hier eingefügt und zeigen das Erscheinungsbild dieser Stempel im täglichen Bedarf. Die Abbildung einer Halbstempelmaschine beschließt diesen Teil.
In einem Anhang (S 102-104) nach Danksagung und Literaturangaben sind als Faksimile einige wichtige Postvorschriften über das Abstempeln von Postsendungen für Sammlerzwecke abgedruckt; ergänzend dazu befindet sich auf der Umschlaginnenseite ein Faksimile des Merkblatts über Gefälligkeitsstempel, das auch nach dem Kriege noch Geltung hatte.
Format: DIN A5, Paperback, 104 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Preis: 9,- € zzgl. Versandkosten; Herausgeber: Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V.; Bestellungen bei Klaus-Dieter Kraft, Schubertstraße 17, D-40724 Hilden (Tel.: 02103-334601, E-Mail: Kraft@arge-am-post.de) sowie über die Homepage http://www.arge-am-post.de/ unter Literatur.

Michel Deutschland Spezial Katalog 2020, Band 2

Karl-Rudolf Winkler

„Alle Jahre wieder“ legt der Schwaneberger Verlag seinen zweibändigen Katalog „Michel Deutschland-Spezial“ neu auf, dessen Bearbeitung des Sammelgebietes AM POST in Band 2 die Seiten 857-871 umfasst, ergänzt um eine Seite für die Markenheftchen und eine Erwähnung bei den POL-Lochungen (S. 907 f.). Die als 50. Jubiläumsausgabe gekennzeichnete Neuauflage hat jetzt statt zwei drei Lesebändchen, bleibt im Übrigen aber im Layout unverändert.
Was ist neu in dieser Auflage?
Jedenfalls nicht die Preisnotierungen, die bis auf ganz wenige Ausnahmen das Vorjahresniveau mit seinen Absenkungen und wenigen Erhöhungen (s. dazu Rundbrief 110 S. 115-116) beibehalten. Auch weiterhin sind einige Bewertungen viel zu hoch (z.B. Nr. 22 D **: 500 €) und wecken daher falsche Vorstellungen über den Marktwert auch und gerade dann, wenn man dem „Gesetz“ des Marktes folgt, wonach Michelpreise auf ein Drittel abgesenkt werden müssen, um das reale Geschehen abzubilden. Die in der Vorauflage bestehenden Lücken sind weiterhin offen. Zu den angesprochenen Ausnahmen zählen die Bewertungen für Südharz- und Blankenburg-Belege, die um rund 10 % angehoben wurden. Das dürfte jedenfalls für die Südharz-Belege kaum zu rechtfertigen sein (s. dazu die Auktionsauswertung für 2019 in Rundbrief 111, S. 174, 177). Korrigiert wurde leider nicht der Verweis auf die Sonderschrift 2 der Arge AM POST über die Plattenfehler des amerikanischen und des englischen Drucks, indem immer noch auf die erste Auflage 2007 Bezug genommen wird, obwohl bereits 2018 die zweite Auflage erschienen ist, aus der ja auch einige Plattenfehler bereits 2019 übernommen wurden.
Neu aufgenommen wurden indessen einige Abarten, die hier – da sie nicht allzu zahlreich sind – im Einzelnen aufgeführt werden:
Mi.-Nr. 3 z Uw auf Brief wertet -,-
Mi.-Nr. 15 a Gy auf geklebter Papierbahn **: 1200 €
Mi.-Nr. 23 D r4H **: 1000 €
Mi.-Nr. 25 A r3 H **: 1800 €
Ganz neu sind auch die postfrischen ungezähnten Werte
Mi.-Nr. 29 aU und 30 a U, die jeweils mit 1200 € bewertet werden.
Neue Teilzähnungen sind:
Mi.-Nr. 20 Us **: 1100 €
Mi.-Nr. 20 Axa UMs : 3500 € und *: -,-
Mi.-Nr. 27 Bz UMw **: 1500 €
Mi.-Nr. 20 Axa oN Ur *: -,-
Folgende Probedrucke auf Brief wurden aufgenommen:
24 P IV U und 32 a PIV U: jeweils -,-
Ein Versehen ist es sicherlich, wenn der Probedruck Mi.-Nr. 33 a P IV Ur mit 1900 € in die Spalte für gestempelte Erhaltung verrutscht ist; ihn gibt es bislang nur in postfrischer Erhaltung (so auch die Vorauflage).
Nach wie vor ist der Katalog ein zuverlässiges Hilfsmittel für den Sammler dieser ersten Markenausgabe nach dem Krieg, insbesondere auch als Basis für den Tausch. Manche Lücke bei den Bewertungen könnte geschlossen werden, da entsprechende Belegstücke vorliegen. Das würde dem ohnehin fragwürdigen Begriff „Michel unbekannt“ das Flair des singulären Charakters eines angebotenen Stücks („vermutlich Unikat“) und damit übertriebenen Wertvorstellungen ein wenig die Spitze nehmen können.
Michel-Spezial 2020, Band 2, Deutschland ab 1945, München Schwaneberger Verlag, 50. Aufl. 2020, ISBN: 9783954023028, 1472 Seiten, 155 x 230 mm, Hardcover mit 3 Lesebändchen, durchgehend farbig

Michel Deutschland Spezial Katalog 2019, Band 2

Karl-Rudolf Winkler

Die jährlichen Neuauflagen des Michel-Spezial haben für die Sammlergemeinde AM-Post in zurückliegender Zeit wenig Neues gebracht. In diesem Jahr ist das anders und es erscheint daher angezeigt, auch diejenigen Leser der Rundbriefe von den wichtigsten Änderungen zu informieren, die sich von dem inzwischen doch recht stolzen Preis von 89,90 € für je einen der beiden Bände vom Kauf haben abhalten lassen. Von S. 855 bis S. 869 sowie den Seiten 905 (Markenheftchen) und 906 (POL-Lochungen) befasst sich der Katalog in gewohnter Form und Aufmachung mit dem Sammelgebiet AM POST. Die Postgebühren für die wichtigsten Sendungsarten für In- und Ausland sind tabellarisch auf den Seiten 916 ff. aufgelistet – für Belegesammler eine wichtige und rasch greifbare Informationsquelle.
Da im Vorwort über Ergänzungen und Anpassungen nichts gesagt wird, muss man sich schon mit den Einzelheiten selbst befassen. Was hat sich nun geändert?
Beim amerikanischen Druck fällt als erstes auf, dass für die meisten Zähnungsabarten des amerikanischen Drucks (Teilzähnungen) jetzt Preise für postfrische und gestempelte Exemplare angegeben sind, die zwischen 200 und 600 € liegen. Die Preise für Stegmarken wurden gesenkt (** = 25,  = 100 € und auf * = 250 €). Bei den Plattenfehlern hat die Katalogredaktion auf die Neuauflage der Sonderschrift 2 reagiert und für Mi.-Nr. 4 (6 Pfennig) drei Plattenfehler mit den Ziffern I – III eingefügt, so dass es nun erstmals auch für diesen Wert außer den Fehler Br I auch „Michel-Fehler“ gibt (**= 8 €; = 40 €). Für alle drei Fehler fehlen noch Briefbewertungen, da sie bislang nicht auf dem Markt aufgetaucht sind. Die Preise für die gestempelten Bogenrandfehler Br I wurden bei beiden Werten ebenso gesenkt wie für solche marken auf Brief (jetzt: 400 bzw. 800 €).
Beim englischen Druck wurde die Briefbewertung der Nr.13 E auf 800 € angehoben; auf Brief wird die Marke fast nie angeboten. Auch beim englischen Druck gibt es neue „Michel-Fehler“, die auf unserer Sonderschrift 2 beruhen: Nr. 12 IV – VI, wobei IV ganz neu ist, während die beiden anderen bereits im Katalog von Otto Krogmann verzeichnet und abgebildet sind. Die Preise entsprechen denen der bekannten Plattenfehler der Nr. 12; Briefbewertungen gibt es aber noch nicht. Im Übrigen blieb hier das Preisgefüge unangetastet.
Beim deutschen Druck wurde der Briefpreis bei Nr. 33aA auf 2200 € gesenkt, der für 33 aD jedoch auf 2500 € kräftig angehoben. Unverständlich ist die Anhebung der Mi.-Nr. 22 D ** von 450 auf 500 € (durchschnittlicher Auktionspreis bei fallender Tendenz unter 85 €). Bei den rechten oberen Bogenecken gibt es keine Veränderungen ebenso wenig bei den Zähnungsabarten. Die in Rundbrief 107 (März 2018) gezeigten neuen Teilzähnungen blieben sämtlich unberücksichtigt – schade, dass der Katalog auf solche Veröffentlichungen nicht reagiert. Die größten Veränderungen gibt es im Preisteil für die Plattenfehler. Sie fallen im Bereich der gestempelten Erhaltung bzw. auf Brief sehr gleichmäßig auf alle Werte verteilt aus, ohne dass aber ein einheitlicher Prozentsatz für die Preisabschläge erkennbar ist. Auf eine Einzeldarstellung muss an dieser Stelle verzichtet werden. Generell kann man sagen, dass die Preise um bis zu 25 % reduziert worden sind, vielfach aber auch deutlich weniger. Sie entsprechen jetzt dem sonst üblichen „Michel-Niveau“, wonach die Marktpreise bei etwa 30 % der Katalognotierung liegen. Die Anpassung folgt also dem Markt, der durch Auktionsbeobachtung recht gut dokumentiert ist. Eine generelle Reduzierung der Marktpreise als Folge der Katalogpreisänderung ist danach nicht angebracht. Alle übrigen Preise blieben unverändert.
Ein Fazit fällt leicht: Die bewährte Darstellung des Katalogs wurde um einige wenige neue Positionen sinnvoll ergänzt und im Preisteil – endlich – den Gegebenheiten des Marktes stärker angepasst. Die Preisüberhitzung im Plattenfehlerbereich des Kataloges scheint damit deutlich abgemildert.
Michel-Spezial 2019, Band 2, Deutschland ab 1945, München Schwaneberger Verlag, 49. Aufl. 2019, ISBN: 9783954022397, 1440 Seiten, 155 x 230 mm, Hardcover mit 2 Lesebändchen, durchgehend farbig

Sonderschrift 5: Anlass-, Ereignis-, Erinnerungs-, Gedenk-, Sonderkarten, -briefe und
-blätter ausgegeben zur AM POST-Zeit 19.3.1945 – 31.10.1946 in den Zonen, in denen AM POST-Marken gültig waren.Sonderschrift 5
Hans Beier, Lothar Smektala

Dieser Band setzt die Reihe der thematischen Sonderschriften der Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V. fort. Erstmals werden alle im Titel genannten Druckerzeugnisse in farbigen Abbildungen mit den dazu von der Post eingesetzten Sonder- und Tagesstempeln vorgestellt.

Einem ausführlichen Vorwort und Erläuterungen folgt zunächst eine Schilderung des Sonderfalls Berlin und der dortigen Verwendung von Briefmarken in den vier Sektoren der Stadt, sowie Generelles zu den sog. „Aachener Bogen“, die am Anfang der AM POST-Ära stehen. Im eigentlichen Katalogteil werden auf 184 Seiten alle Sonderausgaben von Blättern, Karten usw. genau beschrieben. Dabei wird Wert auf eine präzise Beschreibung der Stempel, ihres Verwendungszeitraums und der Unterlage gelegt, auf denen Briefmarken nicht nur der AM POST-Ausgabe, sondern auch der Kontrollratsausgabe I (Ziffern) und der Berliner „Bärenausgabe“ verklebt wurden. Bei den Stempeln sind auch die vorkommenden unterschiedlichen Varianten berücksichtigt und abgebildet, so dass das Werk einen vollständigen Überblick über die herausgegebenen Druckstücke bietet. Jeder Beschreibung ist auf der gegenüberliegenden Seite die dazu gehörende Abbildung zugeordnet, so dass alle Informationen dazu mit einem Blick erfasst werden können.

Zu allen Karten, Blättern usw. werden auch preisliche Informationen gegeben, die ausdrücklich als durchschnittliche Marktpreise mit Stand 2019 verstanden werden sollen.

Mit diesem Band ist der Sammler nun in der Lage, sich über alle Gedenkblätter umfassend zu informieren und danach eine Sammlung zu gestalten.

Sonderschrift 2: Plattenfehler-Katalog: Amerikanischer und englischer Druck
H.-J. Peters, Andreas Wehner
aus DBZ 51/2018

Mit bloßem Auge gut erkennbar muss ein Plattenfehler sein, damit er Aufnahme in den Michel findet. Das gibt die Redaktion des Schwaneberger Verlags vor. Die Bundesarbeitsgemeinschaft AM-POST identifizierte unter den Plattenfehlern der im amerikanischen und englischen Druck ausgegebenen Marken eine stolze Zahl, deren Aufnahme in den Michel sie den Unterschleißheimern empfiehlt. Insgesamt konnten die Autoren für die zweite Auflage des von Werner Schmettkamp und Andreas Wehner gegründeten Kataloges eine Vielzahl neuer Plattenfehler nachweisen. Optisch folgt der Katalog den jüngsten Veröffentlichungen der AM-POST-Spezialisten, sodass den Sammlern die Zuordnung eigener Stücke leichtfallen wird. Die Abbildungen sind exzellent gescannt und wiedergegeben, neben der Marke im Ganzen mit markiertem Ausschnitt erscheint eine Vergrößerung. Aktuelle Marktpreise erscheinen zu allen bekannten Varianten.

AM POST: Deutscher Druck – 80 Pfennig (Handbuch und Katalog)
Karl Monheim, Wolfram Paulik (2016)

Mit diesem Band setzt die Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V. die Serie der „Handbücher und Kataloge“ zu den 20 Einzelwerten des Deutschen Drucks fort. Wichtige Basis ist der im Oktober 2008 erschienene Band „Deutscher Druck – Grundlagen für die Bearbeitung“. Die Themen „Bewertung, Druckbögen, Schalterbögen (Typen, Leitfehler, Druckbilder) und Plattenfehler“ sind in diesem Band die Schwerpunkte.
Der Abschnitt „Vom Film zum Druckbogen“ ist jedoch ein besonderer Höhepunkt. Auch in diesem Band können Fotografien der bei der Fa. Westermann hergestellten und benutzten Filme abgebildet werden. Damit konnte nun zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass die im Grundlagenband beschriebene Vorgehensweise in der Kartographie der Fa. Westermann richtig dargestellt ist. Die Filme (für alle Werte des Deutschen Drucks) wurden im Archiv für Philatelie, einem Teil der Museumsstiftung Post und Telekommunikation in Bonn, entdeckt, fotografiert und ausgewertet.
Zur preislichen Bewertung wurde ein neuer Weg eingeschlagen. Die angegebenen Preise orientieren sich nicht am Michel Spezial-Katalog, sondern sind durchschnittliche Preise mit Stand 2016, die im Handel und auf Auktionen erzielt werden können.
Der Plattenfehler-Katalog enthält über die 6 im Michel-Spezial-Katalog gelisteten Plattenfehler weitere 16 Plattenfehler, also insgesamt 22 Plattenfehler. Ferner werden alle Besonderheiten dieses Wertes, wie Probedrucke, Fehlzähnungen Bogenzählnummern, Packer- und Kontrollkürzel, Schalterbögen, Druckbilder und Leitfehler beschrieben und preislich bewertet.
Mit diesem Band ist der AM POST-Sammler nun in der Lage, den 80 Pfennig-Wert komplett zu bearbeiten und zu bewerten.
Format: DIN A5, Paperback, 74 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Preis: 13,- € zzgl. Versandkosten; Herausgeber: Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V.; Bestellungen über die ArGe AM POST.
AM POST: Amerikanischer Druck – Grundlagen für die Bearbeitung (Handbuch)
Kevin Reese, Andreas Wehner, Karl-Rudolf Winkler (2015)

Ausgehend von den Unterlagen aus dem Archiv des Bureau of Engraving and Printing, Washington DC, USA und dem OMGUS-Archiv wird die Herstellung der Marken des Amerikanischen Druckes von den ersten Planungen, den Entwürfen, der Druckplattenherstellung, dem Druck mit den verschiedenen Druckauflagen, den Papiersorten, den Farbformeln bis hin zur Verpackung und dem Vertrieb ausführlich beschrieben.

Die Entstehung von Fehlern beim Druck, wie z.B. geklebte Papierbahnen, Quetschfalten, Doppelbilddrucke, Plattenfehler, Feldmerkmale und Druckzufälligkeiten, Zähnungsfehler, Fehlschnitte, die Ausgabedaten und Verwendungsgebiete sowie weitere Besonderheiten dieser Ausgabe, wie POL- und Firmenlochungen, die Verwendung als Fiskalmarken, nicht amtliche Aufdrucke, Fälschungen und Geschenkhefte werden detailliert geschildert.

Ein derart umfassendes Werk zum Amerikanischen Druck, das reichlich illustriert ist, ist bisher noch nicht publiziert worden. Insgesamt spiegelt der Band den heutigen Stand der Forschung hinsichtlich des Amerikanischen Drucks wieder.
Format: DIN A5, Paperback, 160 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Herausgeber: Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V.; Bestellungen über die ArGe AM POST.
AM POST: Deutscher Druck – 15 Pfennig (Handbuch und Katalog)
Karl Monheim, Wolfram Paulik (2015)

Mit diesem Band setzt die Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V. die Serie der „Handbücher und Kataloge“ zu den 20 Einzelwerten des Deutschen Drucks fort. Wichtige Basis ist der im Oktober 2008 erschienene Band „Deutscher Druck – Grundlagen für die Bearbeitung“. Die Themen „Bewertung, Druckbögen, Schalterbögen (Typen, Leitfehler, Druckbilder) und Plattenfehler“ sind in diesem Band die Schwerpunkte.
Der Abschnitt „Vom Film zum Druckbogen“ ist jedoch ein besonderer Höhepunkt. Auch in diesem Band können Fotografien der bei der Fa. Westermann hergestellten und benutzten Filme abgebildet werden. Damit konnte nun zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass die im Grundlagenband beschriebene Vorgehensweise in der Kartographie der Fa. Westermann richtig dargestellt ist. Die Filme (für alle Werte des Deutschen Drucks) wurden im Archiv für Philatelie, einem Teil der Museumsstiftung Post und Telekommunikation in Bonn, entdeckt, fotografiert und ausgewertet.
Zur preislichen Bewertung wurde ein neuer Weg eingeschlagen. Die angegebenen Preise orientieren sich nicht am Michel Spezial-Katalog, sondern sind durchschnittliche Preise mit Stand 2015, die im Handel und auf Auktionen erzielt werden können.
Der Plattenfehler-Katalog enthält über die 11 im Michel-Spezial-Katalog gelisteten Plattenfehler weitere 37 Plattenfehler, also insgesamt 48 Plattenfehler und zwei Bogenrandfehler. Ferner werden alle Besonderheiten dieses Wertes, wie Probedrucke, Fehlzähnungen Bogenzählnummern, Packer- und Kontrollkürzel, Schalterbögen, Druckbilder und Leitfehler beschrieben und preislich bewertet.
Mit diesem Band ist der AM POST-Sammler nun in der Lage, den 15-Pfennig-Wert komplett zu bearbeiten und zu bewerten.
Format: DIN A5, Paperback, 240 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Preis: 19,- € zzgl. Versandkosten; Herausgeber: Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V.; Bestellungen über die ArGe AM POST.

AM POST: Deutscher Druck – 42 Pfennig (Handbuch und Katalog) (2014)
Karl Monheim, Wolfram Paulik, Werner Schmettkamp (†)

Mit diesem Band setzt die Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V. die Serie der „Handbücher und Kataloge“ zu den 20 Einzelwerten des Deutschen Drucks fort. Wichtige Basis ist der im Oktober 2008 erschienene Band „Deutscher Druck – Grundlagen für die Bearbeitung“. Die Themen „Bewertung, Druckbögen, Schalterbögen (Typen, Leitfehler, Druckbilder) und Plattenfehler“ sind in diesem Band die Schwerpunkte.
Der Abschnitt „Vom Film zum Druckbogen“ ist jedoch ein besonderer Höhepunkt. Auch in diesem Band können Fotografien der bei der Fa. Westermann hergestellten und benutzten Filme abgebildet werden. Damit konnte nun zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass die im Grundlagenband beschriebene Vorgehensweise in der Kartographie der Fa. Westermann richtig dargestellt ist. Die Filme (für alle Werte des Deutschen Drucks) wurden im Archiv für Philatelie, einem Teil der Museumsstiftung Post und Telekommunikation in Bonn, entdeckt, fotografiert und ausgewertet.
Zur preislichen Bewertung wurde ein neuer Weg eingeschlagen. Die angegebenen Preise orientieren sich nicht am Michel Spezial-Katalog, sondern sind durchschnittliche Preise mit Stand 2014, die im Handel und auf Auktionen erzielt werden können.
Der Plattenfehler-Katalog enthält über die 8 im Michel-Spezial-Katalog gelisteten Plattenfehler weitere 20 Plattenfehler, also insgesamt 28 Plattenfehler und zwei Bogenrandfehler. Ferner werden alle Besonderheiten dieses Wertes, wie Probedrucke, Fehlzähnungen Bogenzählnummern, Packer- und Kontrollkürzel, Schalterbögen, Druckbilder und Leitfehler beschrieben und preislich bewertet.
Mit diesem Band ist der AM POST-Sammler nun in der Lage, den 42-Pfennig-Wert komplett zu bearbeiten und zu bewerten.
Format: DIN A5, Paperback, 89 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Preis: 15,- € zzgl. Versandkosten; Herausgeber: Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V.; Bestellungen über die ArGe AM POST.

AM POST: Deutscher Druck – 1 Pfennig (Handbuch und Katalog)
Karl Monheim, Werner Schmettkamp (†) und Heinz-Albert Wiegand (2013):

Mit diesem Band setzt die Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V. die Serie der „Handbücher und Kataloge“ zu den 20 Einzelwerten des Deutschen Drucks fort. Wichtige Basis ist der im Oktober 2008 erschienene Band „Deutscher Druck – Grundlagen für die Bearbeitung“. Die Themen „Bewertung, Druckbögen, Schalterbögen (Typen, Leitfehler, Druckbilder) und Plattenfehler“ sind in diesem Band die Schwerpunkte.
Der Abschnitt „Vom Film zum Druckbogen“ ist jedoch ein besonderer Höhepunkt. Auch in diesem Band können Fotografien der bei der Fa. Westermann hergestellten und benutzten Filme abgebildet werden. Damit konnte nun zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass die im Grundlagenband beschriebene Vorgehensweise in der Kartographie der Fa. Westermann richtig dargestellt ist. Die Filme (für alle Werte des Deutschen Drucks) wurden im Archiv für Philatelie, einem Teil der Museumsstiftung Post und Telekommunikation in Bonn, entdeckt, fotografiert und ausgewertet.
Zur preislichen Bewertung wurde ein neuer Weg eingeschlagen. Die angegebenen Preise orientieren sich nicht am Michel Spezial-Katalog, sondern sind durchschnittliche Preise mit Stand 2013, die im Handel und auf Auktionen erzielt werden können.
Der Plattenfehler-Katalog enthält über die 13 im Michel-Spezial-Katalog gelisteten Plattenfehler weitere 36 Plattenfehler, also insgesamt 49 Plattenfehler und einen Bogenrandfehler.
Mit diesem Band ist der AM POST-Sammler nun in der Lage, den 1-Pfennig-Wert komplett zu bearbeiten und zu bewerten.
Format: DIN A5, Paperback, 188 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Preis: 19,- € zzgl. Versandkosten; Herausgeber: Bundesarbeitsgemeinschaft AM POST e.V.; Bestellungen über die ArGe AM POST.

Hettler, AM POST Plattenfehlerkatalog und Besonderheiten
von Karl-Rudolf Winkler

Relativ unbemerkt ist 2013 die zweite Auflage des Katalogs „AMK POST Plattenfehlerkatalog und Besonderheiten“ von „Verbandsprüfer Hettler und Team – Bearbeiter: Friedrich Leising“ erschienen (und 2014 mit einigen Korrekturen versehen worden). Damit hat der erstmals 2008 herausgegebene Katalog nach fünf Jahren eine Neuauflage erhalten, die als Überarbeitung und Ergänzung angekündigt wird. Nachdem die erste Auflage bereits einen Nachtrag erhalten hatte, der die „Stegmarken“ des am. und engl. Drucks sowie die sog. Thobe-Fälschungen enthalten hatte, kann die Neuauflage nicht mit weiteren neuen Kapiteln aufwarten. Etwa darauf gerichtete Erwartungen werden also nicht erfüllt. Neu sind Informationen in der Art eines Vorworts, in denen Hettler die Preisgestaltung für die Katalogbewertungen begründet. Mit der Erklärung, sie beruhe auf der Seltenheit der Plattenfehler im Verhältnis zu Normalmarken je nach der Anzahl der existierenden Bogentypen, wird allerdings der Markt völlig ausgeblendet. Nicht alles, was selten ist, ist auch begehrt! Angebot und Nachfrage regulieren nach wie vor den Preis, den ein Katalog widerspiegeln und nicht schaffen soll. Dass die angegebenen Preise „grundsätzlich für von Verbandsprüfern tiefst geprüfte Marken“ gelten, bzw. bei Befunden und Attesten das Prädikat „echt und einwandfrei“ voraussetzen, entspricht den Vorgaben auch des MICHEL-Spezialkatalogs, der allerdings ausdrücklich BPP-Prüfungen verlangt, solche etwa des VP nicht gelten lässt. Wie oft allerdings solche Prädikate vergeben worden sind, bezieht Hettler allein auf seine eigenen Prüfungen. Was z.B. in Auktionen mit Prüfungen anderer Verbandsprüfer angeboten wird, ist offensichtlich in die Preisfindung ebenso wenig eingeflossen wie die Ergebnisse, die bei öffentlichen Auktionen für solche Ware erzielt werden. Deshalb verwundert es auch nicht, wenn man in der Neuauflage weiterhin die hohen Preisansätze findet wie schon bei der Vorauflage. Fehlende Preisangaben werden damit erklärt, dass „bisher keine Stücke vorgelegen“ hätten. Auch hier bleibt die tatsächliche Entwicklung unbeachtet: zahlreiche Lücken hätten geschlossen werden können, wenn die neuen Notierungen im MiCHEL-Spezialkatalog oder auch das Auftauchen solcher – geprüfter! – Stücke auf Auktionen verfolgt worden wäre. Aber auch eigene Prüfungen, die mir vorliegen (z.B. Mi.-Nr. 11 C III auf Brief), sind nicht berücksichtigt worden und lassen eine Lücke bestehen.

Was ist nun wirklich neu im Katalog?

Wir finden drei Neueintragungen bei den Stegmarken des am. Drucks (Mi.-Nr. 7 zaa, zab), denen einige erhalten gebliebene Lücken bei Briefbewertungen gegenüberstehen. Beim englischen Druck ist bei Mi.-Nr. 13 der auch bei Schantl gelistete Plattenfehler Feld 22/Platte 1 D neu aufgenommen, allerdings an falscher Stelle einsortiert worden. Bei Mi.-Nr. 14 blieb die Einstufung des Fehlers auf Feld 65 als Plattenfehler IV im Michel unbeachtet. Bei Mi.-Nr. 14 ist nunmehr auch die zusätzliche Zähnung im linken Rand bei Ay katalogisiert; gleiches gilt für Mi.-Nr. 15 bAy – die übrigen Neuentdeckungen der letzten Jahre sucht man vergebens. Neu gelistet sind die Leerfelder bei Mi.-Nr. 13 Az und By, sowie die zusätzliche Zähnung links + Passerkreuz bei Mi.-Nr. 14 Ay.. Die Preise entsprechen jeweils den aus der Vorauflage bekannten. Neu ist auch die Bewertung eines (offenbar singulären) Belegs der Mi.-Nr. 15aFy PF V mit Bogenzähler und Passerloch (4000 €).

Sehr ungewöhnlich erscheint die Aufnahme von Plattenfehlern bei Marken des deutschen Drucks mit sog. Fehlfarben, jeweils mit dem Zusatz „Unikat“ bei Mi.-Nr. 16 und 30, wenn auch die Notierung „–“ beim Preis und der Verzicht der Katalogisierung der Fehlfarben bei Mi.-Nr. 17 und 23 dieses Vorgehen eigentlich ad absurdum führen. Bei der Briefbewertung, die nach wie vor teils recht lückenhaft erscheinen, sind u.a. bei Mi.-Nr. 20 einige wenige Ergänzungen erfolgt. Die Briefbewertung bei Mi.-Nr. 34 bC (8000 €) bezieht sich ausdrücklich auf ein Unikat, folglich nicht auf einen Marktpreis. Die einzige wirkliche Neuaufnahme eines Plattenfehlers findet sich bei Mi.-Nr. 21 mit Feld 44. Erstaunlicher Weise werden bei Mi.-Nr. 21 Bogentypen 5 und 6 aufgeführt, während es einen Bogentyp 4 nicht gibt. Natürlich bleibt dazu die Forschung der Arge AM POST ohne Beachtung.

Außer bei Mi.-Nr. 21, wo die Farbwiedergabe nicht gut gelungen ist, sind die Abbildungen von Marken und Ausschnitten der Fehler technisch sehr gut gelungen; die Darstellung ist übersichtlich und der Druck sauber auf stabilem Papier. Das Format DIN A 4 ist indessen recht unhandlich, zumal in einem schmalen, durchsichtigen Plastikordner, dessen Standfestigkeit zu wünschen übrig lässt. Mit 61 € für die Loseblattsammlung (121 Seiten) und Ordner ist der Katalog nicht gerade billig. Ob man das Werk braucht, mag jeder selbst entscheiden.

Michel- Briefekatalog Deutschland 2012/2013
von Karl-Rudolf Winkler
Im Oktober ist der lange erwartete neue Michel-Briefekatalog des Schwaneberger Verlags erschienen. Er ist gegenüber der Vorauflage 1988/2009 um rund 80 Seiten angewachsen und kostet stolze 89 €. Für den an AM POST Interessierten hält er auf sieben Seiten alles Wissenswerte bereit, wobei er auf die bekannte und bewährte Struktur zurückgreift. Zunächst ist dem Verlag zu danken, dass er der Arge AM POST die Gelegenheit gegeben hat, an der Gestaltung der Neuauflage mitzuwirken und Vorschläge zu unterbreiten. Eine kleine ad-hoc-Arbeitsgruppe unter Leitung von Andreas Wehner hat diese Vorschläge auf der Basis langjähriger Marktbeobachtung auch erarbeitet und als Manuskript vorgelegt. dabei hat sie eine ganze Reihe von Neuaufnahmen und Preiskorrekturen angeregt, die der Verlag erfreulich aufgeschlossen aufgenommen und über weite Strecken berücksichtigt hat. Auch die Überarbeitung insbesondere des Vorworts bei den Mischfrankaturen ist ein wichtiger Fortschritt, auf den die Arge gedrängt hatte. Die Arge darf deshalb konstatieren, dass ihr Sachverstand gefragt ist und dass der Hinweis auf die Beteiligung von Arbeitsgemeinschaften im Vorwort des Kataloges nicht bloß auf geduldigem Papier steht.
Dem Verlag ist es im Grundsatz gelungen, die Übersichtlichkeit der Darstellung noch zu verbessern. Die bislang nicht sehr glückliche tabellarische Erfassung der Einzel- und Mehrfachfrankaturen bei Mi.-Nr. 7 ist jetzt sehr klar in vier nebeneinander angeordneten Spalten untergebracht. Der Raum für die Auflistung bei den einzelnen Mi.-Nrn. 1 – 35 ist etwas größer geworden und so werden auch künftig noch Erweiterungen möglich sein, ohne dass der notwendige Überblich verloren geht. Sinnvoll ist auch die bei den Mischfrankaturen vorgenommene Einsortierung etwa der Kriegsgefangenenpost und der Päckchen in die Portostufendynamik. Leider gibt es aber auch Mängel und Fehler zu verzeichnen, auf die der Sammler bei Nutzung des Katalogs achten muss, wenn er eine Irreleitung vermeiden will. In jedem Falle sollte er handschriftlich die eine oder andere Korrektur vermerken. Gravierend ist es, dass bei Mi.-Nr. 15 b eine nicht existente Variante Az aufgeführt ist, die bewirkt, dass alle Preisspalten in dieser Rubrik, die der Mi.-Nr. 15 bAy nachfolgen, zu weit nach links gerückt sind. Das muss man unbedingt im Auge behalten. Auf folgende weitere Fehler sollte man achten:

· Bei Mi.-Nr. 4 ist die Portostufe Eilboten-Ortsbrief (MeF 8) aus P 1 ganz am Ende der Tabelle einsortiert; sachlich gehört sie hinter die Position Einschreiben-Fernbrief (MeF 7)
· Die Preise bei Mi.-Nr. 5 sind in der Spalte P 1 bei den Positionen Mischsendung (MeF 2) und Fernbrief (MeF 3) vertauscht worden.
· In der Spalte M für Mi.-Nr. 7 sind die Positionen für Einschreiben-Fernpostkarte („7“) und Einschreiben-Fernbrief („3“) vertauscht worden.
· Bei Mi.-Nr.21 fehlt eine Preisangabe für die MeF 3 bei einem Fernbrief für die Zähnungen A und D, die m.W. vorliegen und bekannt sind.
· Für Mi.-Nr. 33 b ist die Variante „Cz“ aufgelistet, was irritierend wirkt, weil z die Angabe für das Papier bei allen Marken des deutschen Drucks als Regel vorausgesetzt wird.

Neu ist der Hinweis nach der Tabelle mit den Mehrfachfrankaturen, dass die bei Paketkarten, Postanweisungen und Päckchenabschnitten vorkommenden Mehrfachfrankaturen der höheren Werte des deutschen Drucks künftig noch ergänzt werden sollen, eine Ankündigung, die viele Sammler mit Bedauern als noch nicht verwirklicht zur Kenntnis nehmen werden. Dem sei aber entgegengehalten, dass jedenfalls Paketkarten und Postanweisungen (auch Seiten aus Einlieferungsbüchern) reine Postinterna waren, die zum innerdienstlichen Nachweis ordnungsgemäßer Abwicklung bestimmter Aufgaben dienten. Sie waren grundsätzlich nicht zur Abgabe an das Postpublikum gedacht und hätten nach Ablauf einer Liegefrist vernichtet werden sollen. Nun sind sie indessen gleichwohl – zunehmend – auf dem Markt und verlangen wohl deshalb nach einer Bewertung, für die geeignete Parameter aber noch gefunden werden müssen.

Betrachtet man die Preisentwicklung im Katalog, stellt man rasch fest, dass eine ganze Reihe von Preisen abgesenkt wurden, was auch der aktuellen Marktlage entspricht. Das gilt vor allem für das kleine und mittlere Material, aber auch z.B. für Einzel- und Mehrfachfrankaturen der Mi.-Nr. 20 Ax und Axa, die in letzter Zeit vermehrt auch zu Preisen von um 30 % Michel nicht abgesetzt werden konnten. Erfreulich ist es festzustellen, dass aber nicht etwa quasi mit dem Rasenmäher alles gleichmäßig eingekürzt wurde, sondern dass vielmehr auch Preise unangetastet geblieben sind, wo die Seltenheit einer Ausgabe auf Briefbeleg und das geringe Angebot die Nachfrage nicht ohne weiteres befriedigen kann. Das betrifft naturgemäß vor allem die seltenen Zähnungen des englischen Drucks.

Zahlreiche Neuaufnahmen belegen, dass der Markt aus „alten Schatzkisten“ so manches hervorgezaubert hat, was bislang noch keinen Prüfer gesehen hatte und nunmehr als echt gelaufen bekannt geworden ist. Das sind nicht nur Mehrfach- bis Massenfrankaturen aller drei Drucke, sondern auch schwierige und seltene Portostufen, die von Mitgliedern der Arge der ad-hoc-Arbeitsgruppe zugänglich gemacht worden waren. Sie finden sich dann nicht nur – wo möglich – bei den Einzel- und Mehrfachfrankaturen, sondern auch bei den Mischfrankaturen und bedeuten eine wirkliche und greifbare Fortentwicklung des Katalogs. Der Sammler wird darauf zu achten haben, dass erstmals im Katalog zwischen Zeitungssache und Zeitungsdrucksache unterschieden wird; beides hat miteinander nichts zu tun und muss daher auch getrennt katalogisiert werden. Neu aufgenommen wurden auch Einzel- und Mehrfachfrankaturen bei Mi.-Nr. 30 und 33, die Mischsendungen sowie einige Nachnahmesendungsarten und Kombinationen besonderer Behandlungsformen bei den Mischfrankaturen. Der Bereich der Wertbriefe wurde sinnvoll und nicht uferlos erweitert, wobei auf den erläuternden Zusatz bei Wertbriefen aus der britischen Zone besonders aufmerksam gemacht werden soll.

Alles in allem bringt der neue Briefekatalog ungeachtet einiger irritierender Mängel viel Neues; er wird den AM-Post-Sammlern sicherlich ein nützliche Orientierungshilfe sein.

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